Zurück ins Corona-Jahr
– eine Reise in die Absurditäten des Jahres 2021
Teichstubn, Backhendl & Blaulicht – Unser Stellplatzabenteuer in der
Südsteiermark
Österreich – und mit
ihm der Rest der Welt – taumelte durch das wohl chaotischste Kapitel der
jüngeren Geschichte. Dinge, die man heute (2025) nur noch schwer glauben
kann, waren plötzlich Realität:
Ausgangssperre ab 20:00 Uhr – man durfte
sein Zuhause nur noch mit triftigem Grund verlassen.
Maskenpflicht überall – sogar beim kurzen Gang zur Mülltonne.
Der eigene Bezirk als Gefängnis – wer ihn verließ, musste mit Strafen
rechnen.
Die Gastronomie - Tot oder nur noch durch ein Fenster erreichbar. Essen
"to go", usw.
Gaststuben durften nur mit Maske betreten werden – aber am Tisch durfte
man sie natürlich abnehmen.
Impfpflicht, Grüner Pass, 3G-Regel, Nasenbohrertests vor dem
Wirtshausbesuch, etc.
Ein
ganzes Land im Ausnahmezustand. Zwischen Regelchaos und Hygienedrama
entstanden Momente, die heute fast wie Satire wirken – und genau in dieser
Zeit fand unsere kleine, aber unvergessliche Reise in die Südsteiermark
statt.
Die Vorfreude war groß: ein entspannter Kurztrip mit dem Wohnmobil in
die idyllische Südsteiermark, gutes Essen, nette Gesellschaft – und
ein kleines Stück Freiheit auf vier Rädern. Wären da nicht die zu
dieser Zeit geltenden bundesweiten Ausgangsbeschränkungen gewesen: Von
20:00 bis 06:00 Uhr durfte der Wohnsitz nicht verlassen werden. Für
uns kein Problem – schließlich ist unser Wohnmobil unser mobiler
Wohnsitz.
Also machten wir uns auf den Weg zur Teichstubn in Gabersdorf, einem
beliebten Stellplatz mit angeschlossenem Gasthaus. Als wir ankamen,
standen bereits einige Camper auf dem Gelände. Die Stimmung war gut,
das Wetter spielte mit, und wir bestellten beim Wirt unser Abendessen
– natürlich steirisches Backhendl, wie es sich gehört.
Pünktlich um 18:00 Uhr war das Essen abholbereit, und wir ließen es
uns im Wohnmobil schmecken. Alles lief wie geplant – bis plötzlich
Blaulicht am Platz auftauchte. Die Polizei informierte alle Anwesenden
darüber, dass der Platz bis 20:00 Uhr geräumt sein müsse. Der
Betreiber der Teichstubn spannte in Windeseile ein Absperrband und
wies darauf hin, dass man sich mindestens 100 Meter vom Lokal
entfernen solle.
Die Reaktionen der Camper waren unterschiedlich: Manche verließen den
Platz fluchtartig, andere gingen eine Runde spazieren. Und dann gab es
noch jene (inklusive uns), die es sich im geschlossenen Wohnmobil
gemütlich machten, ganz in dem Wissen: Wir sind ja "daheim".
Doch genau um 20:00 Uhr kehrte die Polizei zurück. Jetzt wurde
kontrolliert. Wer das Pech hatte, Licht brennen zu haben oder die Tür
zu öffnen, wurde erfasst. Auch wir. Unsere Erklärung, dass wir uns in
unserem Wohnsitz befänden, wurde freundlich zur Kenntnis genommen –
hatte aber leider keinerlei Auswirkungen.
Einige Tage später traf die Strafverfügung ein: 150 € pro Person wegen
Verstoßes gegen die Ausgangsbeschränkung. Wir legten Einspruch ein –
leider erfolglos. Zusätzlich wurden 10 % Bearbeitungsgebühr fällig....
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