AUSZEIT

Teichstubn Gabersdorf - Riegersburg 10.04.2021 - 11.04.2021

Wohnmobildinner 2021

  • Zurück ins Corona-Jahr – eine Reise in die Absurditäten des Jahres 2021

     

    Teichstubn, Backhendl & Blaulicht – Unser Stellplatzabenteuer in der Südsteiermark

    Österreich – und mit ihm der Rest der Welt – taumelte durch das wohl chaotischste Kapitel der jüngeren Geschichte. Dinge, die man heute (2025) nur noch schwer glauben kann, waren plötzlich Realität:

     

    Ausgangssperre ab 20:00 Uhr – man durfte sein Zuhause nur noch mit triftigem Grund verlassen.
    Maskenpflicht überall – sogar beim kurzen Gang zur Mülltonne.
    Der eigene Bezirk als Gefängnis – wer ihn verließ, musste mit Strafen rechnen.
    Die Gastronomie - Tot oder nur noch durch ein Fenster erreichbar. Essen "to go", usw.
    Gaststuben durften nur mit Maske betreten werden – aber am Tisch durfte man sie natürlich abnehmen.
    Impfpflicht, Grüner Pass, 3G-Regel, Nasenbohrertests vor dem Wirtshausbesuch, etc.

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    Ein ganzes Land im Ausnahmezustand. Zwischen Regelchaos und Hygienedrama entstanden Momente, die heute fast wie Satire wirken – und genau in dieser Zeit fand unsere kleine, aber unvergessliche Reise in die Südsteiermark statt.

    Die Vorfreude war groß: ein entspannter Kurztrip mit dem Wohnmobil in die idyllische Südsteiermark, gutes Essen, nette Gesellschaft – und ein kleines Stück Freiheit auf vier Rädern. Wären da nicht die zu dieser Zeit geltenden bundesweiten Ausgangsbeschränkungen gewesen: Von 20:00 bis 06:00 Uhr durfte der Wohnsitz nicht verlassen werden. Für uns kein Problem – schließlich ist unser Wohnmobil unser mobiler Wohnsitz.

    Also machten wir uns auf den Weg zur Teichstubn in Gabersdorf, einem beliebten Stellplatz mit angeschlossenem Gasthaus. Als wir ankamen, standen bereits einige Camper auf dem Gelände. Die Stimmung war gut, das Wetter spielte mit, und wir bestellten beim Wirt unser Abendessen – natürlich steirisches Backhendl, wie es sich gehört.

    Pünktlich um 18:00 Uhr war das Essen abholbereit, und wir ließen es uns im Wohnmobil schmecken. Alles lief wie geplant – bis plötzlich Blaulicht am Platz auftauchte. Die Polizei informierte alle Anwesenden darüber, dass der Platz bis 20:00 Uhr geräumt sein müsse. Der Betreiber der Teichstubn spannte in Windeseile ein Absperrband und wies darauf hin, dass man sich mindestens 100 Meter vom Lokal entfernen solle.

    Die Reaktionen der Camper waren unterschiedlich: Manche verließen den Platz fluchtartig, andere gingen eine Runde spazieren. Und dann gab es noch jene (inklusive uns), die es sich im geschlossenen Wohnmobil gemütlich machten, ganz in dem Wissen: Wir sind ja "daheim".

    Doch genau um 20:00 Uhr kehrte die Polizei zurück. Jetzt wurde kontrolliert. Wer das Pech hatte, Licht brennen zu haben oder die Tür zu öffnen, wurde erfasst. Auch wir. Unsere Erklärung, dass wir uns in unserem Wohnsitz befänden, wurde freundlich zur Kenntnis genommen – hatte aber leider keinerlei Auswirkungen.

    Einige Tage später traf die Strafverfügung ein: 150 € pro Person wegen Verstoßes gegen die Ausgangsbeschränkung. Wir legten Einspruch ein – leider erfolglos. Zusätzlich wurden 10 % Bearbeitungsgebühr fällig....

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    Die Rückreise – durch die Hügel der Südoststeiermark

    Nach einer ruhigen Nacht – immerhin waren unsere Personendaten bereits aktenkundig – machten wir uns am nächsten Morgen auf den Heimweg. Die Route führte uns über Mureck und die malerische Riegersburg, zurück in den Alltag – ein wenig reicher an Erfahrung und um mind. 330,- Euro ärmer.

     
     

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