AUSZEIT

Kalabrien - Sizilien - Griechenland (Teil 2 - ab 06.01.2024)

 

Tag 18: Contrada Cipollazzo - Villa Maria in Marausa ca. 100km

Die angekündigte Schlechtwetterfront trifft pünktlich gegen 10:00 Uhr ein. Wir werden gerade noch mit dem "Camper Service" fertig, als es zu schütten beginnt. Wir warten die erste Front noch ab und fahren um 10:30 Uhr aus dem Stellplatz. Es geht entlang der Küste durch Castelvetrano, Mazara del Vallo und Marsala, wo wir statt den gewohnten touristisch, gelben Sandstränden mit glasklarem Wasser, mal das komplette Gegenteil erleben. Braune, algige, dickflüssige Wellen schlagen über die Brüstung auf die Fahrbahn - so spielt die Natur. Angekommen am Stellplatz erwarten uns 5 (fünf!!) Hunde. Drei von ihnen gehören der Betreiberin des Stellplatzes, die anderen beiden gehören dem Nachbarn. Alle 5 stürzen sich auf Makita, die das gar nicht lustig findet, zumal sie ja auch die Sprache nicht versteht. Eingeschüchtert von der Hunde - Mafia will sie gar panisch wieder ins Wohnmobil. Wir sind nicht gewillt Schutzgeld zu bezahlen, so fahren wir weiter und landen in Marausa (zwischen Marsala und Trapani) auf einem Campingplatz. Das Wetter bessert sich nicht und eine wesentliche Änderung ist in den kommenden Tagen nicht in Aussicht. Was tun...?

 
 
 

Tag 19: Villa Maria in Marausa - Castellammare del Golfo ca. 70km

Es stürmte die ganze Nacht, jedoch standen wir relativ geschützt am Camping Villa Maria. Am Morgen ein ausgiebiges Schwätzchen mit Sven und Tina aus Graz. Unsere beiden Hunde machten derweilen den Platz unsicher und hetzten sich bis zum "geht nicht mehr". Der Platz ist für (die) Hunde optimal, jedoch möchten wir weiterfahren. Es stürmt nach wie vor, aber es kommt immer wieder die Sonne hervor. Kurz vor Abfahrt ein Schreckmoment, ich habe den Gang vom Womo ohne Kupplung herausgenommen, um von den Keilen zu rollen - KNAX und nichts geht mehr und ich bekomme keinen Gang mehr rein. Wie in einem Suppentopf rühre ich herum ohne Widerstand. Ich zerlege die Verkleidung und erkenne, dass sich "nur" das Schaltgestänge ausgehängt hat. Razz Fazz nach 15min ist alles wieder in Ordnung und wir fahren weiter. Für den Platz bezahlen wir € 20,--. Es geht über Trapani an Erice vorbei - welches wir aufgrund der Sturmböen nicht besuchen wollen - nach Castellammare del Golf, wo wir im Camping Nausicaa einchecken. Der Platz liegt zwar direkt an der Küste, jedoch sind wir durch eine Felswand relativ windgeschützt.

 
 
 

Tag 20: Castellammare del Golfo - Camping Nausicaa

"Freud und Leid liegen sehr nah beieinander"

Der ganze Tag ist geprägt von Wind, Regen, Wind und Regen. Peppo und Helga berichten nichts Besseres aus dem Süden von Sizilien. Am Vormittag stehen einige Reparaturen und Verbesserungen im Womo am Programm. Der Regen hört auf und ich gehe mit Makita eine kleine Runde an den Strand - 5min später schüttet's wieda wia aus Schaffeln, so geht es den ganzen Tag. Zufällig entdecke ich, dass das Regenwasser vom Dach des Womo´s direkt über eine Serviceklappe läuft. Nicht sicher, ob die Dichtungen noch standhalten, kommt Panzertape zum Einsatz. Mit Erfolg, wie die Fotos zeigen. Am späten Abend kommt die "Freud" - es gibt Schnitzel mit Kartoffel - Mayosalat. Mit dem Gedanken, in Italien ein oder mehrere Schnitzelhäuser zu eröffnen, falle ich todmüde ins Bett - Gute Nacht.

 
 
 

Tag 21: Camping Nausicaa - Terrasini - Palermo - Solfarelli ca. 150km

Nach einer weiteren Regennacht zeigt sich am Morgen wieder die Sonne. Wir bezahlen für zwei Nächte € 44,00 inkl. Duschen und Strom. Gegen 10:30 Uhr fahren wir der Bucht entlang bis Terrasini, wo wir am Strand nahe des Flughafens von Palermo, ein verspätetes Frühstück zu uns nehmen. Es geht weiter nach Palermo, wo wir auf den Monte Pellegrino fahren. Wir streifen Palermo nur am Rande, aber das genügt uns. Der Verkehr ist etwas "chaotisch" und wir sind bestützt über die Müllberge am Strassenrand. Ich verfehle einen Abzweig und lande mitten im Zentrum. Das Navi leitet mich eine Runde durch den Hafen, ehe wir die Höhenstrasse endlich finden. Fast einsam bewegen wir uns zum Aussichtsplatz am Belvedere des Monte Pellegrino. Es ergibt sich ein schöner Ausblick auf die imposante Stadt Palermo. Ins Gewühl der Stadt wollen wir uns nicht begeben - zu viel Stress für uns und vor allem für Makita. Relativ rasch gelangen wir wieder auf die Autobahn Richtung Cefalu. In Solfarelli finden wir den Camping Roccella mare. Am Platz gibt es eine geöffnete Bar sowie in 2min entfernt eine Pizzeria. Am Abend gibt es noch ein "Pollo Arrosto" = ein ganzes Grillhendl vom "EuroSpin" Markt um sage und schreibe € 4,99.

 
 
 

Tag 22: Camping Roccella mare

Der Regen hat über Nacht aufgehört. Am Morgen zeigt sich wieder die Sonne und es hat an die 15 Grad.  Patricia nützt die Möglichkeit unsere Socken und U - Hosen nach 3 Wochen zu waschen. Nach "mehrmaligem umdrehen und gegenseitigem Wechsel" war dies schon mehr als notwendig. Am Nachmittag kündigen sich Tina, Sven und Flake auf eine Plausch, welche wir in Villa Maria in Marausa  kennen gelernt haben, an. Der Nachmittag vergeht daher wie im Fluge. Am Abend gehen wir noch in die nahegelegene  Pizzeria Paranza, wo wir von acht (!!) Angestellten erwartet werden (wir sind die einzigen Gäste...). Die Pizza, die Nudeln sowie das anschliessende Tiramisu sind aber 1A. Es beginnt wieder zu regnen. Morgen wollen wir nach Cefalu weiterfahren.

 
 
 

Tag 23: Camping Roccella mare

Chillen am Platz. Frühstück gegen mittags mit dem besten Honig aus dem südl. Niederösterreich aus der Manufaktur Franzl in 2781 Saubersdorf.  Nachmittags kommen Tina, Sven und Flake samt Wohnwagen auf den Platz. Sven möchte hier einige Wochen verbringen, in der Hoffnung, dass Tyrrhenische Meer leer zu fischen :-). Morgen geht es endgültig weiter, da wir am Samstag in Catania sein müssen.

 
 
 

Tag 24: Camping Roccella mare - Cefalu - Catania (Area sosta camper Luna Beach) ca. 200km

Wir packen nach drei Tagen unsere Sachen, bezahlen € 60,-- und fahren in das ca. 20km entfernte Cefalu.

Am weg nach Cefalu versagt das Innengebläse des Wohnmobils, welches vor ca. 3 Monaten im Lagerhaus repariert wurde. Es wurde der "Widerstand" um ca. € 800,-- getauscht. Nach einem Telefonat mit der Werkstatt wird mir Hilfe per Mail angeboten. Ich möchte den Widerstand überbrücken, sodass zumindest eine Gebläsestufe funktioniert. Ob dies gelingt wird sich zeigen. Zeitweise ist es jetzt schon relativ "frisch" im Wohnmobil.

 Im Ort sind Wohnmobile nicht gerne gesehen, deshalb parken wir etwa 1,5km außerhalb des Zentrums direkt am Hafen. Leider spielt das Wetter nicht wirklich mit, es regend immer wieder. Wir schlendern durch die engen Gassen und Strassen. Eine wirklich liebevolle Stadt. Nach etwa 3h sind wir wieder beim Wohnmobil und fahren Richtung Catania. Bei "Eurospin" gibt es noch eine Stelze aus der warmen Theke, die die weiterfahrt leider nicht "überlebt". Wir queren Sizilien von Nord nach Südost. In Catania checken wir im Area sosta camper Luna Beach ein. Der Platz liegt etwa 1,5km vom Zentrum und nahe des Flughafens. Pro Nacht werden € 10,00 + € 5,00 für Strom fällig. Der Platz ist gut besucht und es kommen immer wieder Camper an.

 
 
 

Tag 25: Catania - Area sosta camper Luna Beach

Am Morgen bekomme ich ein "whatsapp" vom Werkstättenleiter betreffend der Innenlüftung. Ich soll die Sicherungen kontrollieren. Wenn diese in Ordnung sind, kann nicht viel vor Ort ausgerichtet werden -> die Sicherungen sind in Ordnung also werde ich mir in den nächsten Tagen eine 12V Heizlüfter besorgen, um einiger Maßen über die Runden zu kommen. Ich gehe heute mit Makita ins Zentrum von Catania - ich kann nur sagen "aufregen" für Mensch und Tier. Am Weg ins Zentrum gehen wir auf einem Gehsteig, entlang einer mehrspurigen Hauptstrasse, der keine 50cm breit ist. Zwischenzeitlich werden wir von 3 wilden Hunden attackiert - mit einem lauten "AUS" auf italienisch, verschwinden die Viecher wieder. Ein Rundgang durch die Innenstadt und dann marschieren wir wieder zum Stellplatz retour. Morgen früh fahren wir zum Flughafen von Catania, denn Patricia wird ihre Heimreise antreten :-(

Wo es mich und Makita danach hintreibt, wird sich zeigen....

 
 
 

Tag 26: Catania - Contrada Miloti (Villaggio Camping Poseidon) ca.260km

 

Arrivederci Sicillia - Ciao Calabria

 

Wir verabschieden uns von Sizilien und auch von Patricia, die heute ihren Rückflug nach Wien antritt. Der Abschied fällt uns schwer - alle drei sind wir betrübt, aber einer muss ja das Geld verdienen, welches ich ausgebe :-)  Lange überlege ich, wohin ich mit Makita weiterfahre. Die Plätze in Sizilien, die geöffnet haben, sind meist nicht direkt am Meer, eher einige hundert Meter hinter der Küste. Es treibt mich einfach weiter - neues entdecken - auf den Spuren von haka.co.at. Ich finde über p4n einen Platz in Kalabrien, der lt. Beschreibung und Luftbild "recht" nett ausschaut. Ich erreiche den Villaggio Poseidon nach einigen Hürden (Bahnunterführung Höhe 2,00m, Schlammloch, etc.) gegen 15:00 Uhr. Der Platz ist fast leer, es befindet sich nur ein Langzeitcamper mit Hund am Platz. Der Sandstrand ist kilometerlang und menschenleer. Ein Traum für Makita (und mich). Ich werde hier nun einige Tage bleiben. Strom, ein eigenes Badezimmer sowie die Waschmaschine ist im Tagespreis inkludiert. Patricia schickt mir am Abend noch beeindruckende Bilder vom schneebedeckten Etna aus dem Flieger.

 
 
 

Tag 27: Villaggio Camping Poseidon

 

Nicht all zuviel gibt es heute zu berichten. Es regnet immer wieder kurz und es ist grau in grau bei ca. 15 Grad. Nichts desto trotz wird heute die Wäsche gewaschen. Im Preis inbegriffen ist die kostenlose Nutzung der Waschmaschine am Platz. Getrocknet wird im freien und danach im Wohnmobil (mit dem Heizstrahler in der Dusche). Am Nachmittag eine kleine Platz- und Strandrunde mit Makita. Morgen soll es sonniger werden, daher wird morgen der Rest der Wäsche weggewaschen. Am Abend wird noch etwas Gemüse verkocht ;-)

 
 
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Tag 28: Villaggio Camping Poseidon

 

Das Wetter ist heute fast perfekt. Am Vormittag kommt endlich die Sonne heraus. Ich starte den zweiten Waschtag. Makita verbringt, wie bereits in den vergangen Tagen, den Tag am Strand und beobachtet die Fischer und die Wellen. Ich beobachte den ganzen Tag die Wäsche, damit sie auch trocken wird. Mein Nachbar ist ebenfalls mit einem Reiseblog im Netz vertreten -> LINK dazu. Die Drohne darf auch ein bisschen frische Luft schnuppern. So vergeht der Tag wieder wie im Fluge. Sorgen macht mir der Kühlschrank im Wohnmobil - er kühlt NICHT mehr ....

 
 
 

Tag 29: Villaggio Camping Poseidon

 

Der Tag beginnt mit einem Schreckmoment. Ein haariges Mädchen ist in der Nacht zur mir ins Wohnmobil gestiegen. Oh Schreck, der Zeck muss weg ;-).

Kühlschrank: Die Temperatur liegt bei etwa 14 Grad. Viel zu hoch. Ich öffne die Serviceklappen und reinige die Abluftöffnungen. Alles sauber und die Leitungen sind heiß. Das Gerät arbeitet aber es gibt keine Kühlleistung. Youtube meint, es könnte die Wärmeleitpaste am Ende sein. Nur wo bekomme ich in Italien eine? Zahnpaste könnte lt. Internet eine Alternative sein. Ich warte den nächsten Tag noch ab, schau ma moi... Zwischenzeitlich baue ich mir 2 Steckdosen direkt von der Solarbatterie ein, um die Kühlbox im Heck damit zu betreiben - Bier soll ja kalt genossen werden!! Der Tag vergeht wie im Fluge und das haarige Monster hat den ganzen Tag wieder am Strand verbracht. Morgen geht´s weiter!

 
 
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Tag 30: Villaggio Camping Poseidon - Le Castella (Area Sosta Aun Bay) ca. 100km

 

Der Tag beginnt um 04:00 Uhr früh. Nicht Makita raubt mir den schlaf, sondern Sturmböen, die das Womo ziemlich ins schaukeln bringen. Alles klappert, alles scheppert. Die frisch gewaschene Wäsche verflüchtigt sich ohne persönlichen Abschied auf den Strand. Kurzes Nickerchen noch bis 07:00 Uhr - danach Erfahrungsaustausch mit dem Nachbarn, der ebenfalls seine Dinge am Campingplatz sucht.

Zwischenzeitlich macht sich halb Sizilien sorgen um mich, da ich gestern keinen Bericht abgeliefert habe. Nach einem Telefonat kann ich alle auf der Insel beruhigen - es geht mir gut - mit Freude denke und danke ich den ganzen Tag darüber nach... es ist schön, wenn jemand an mich denkt :-)

 

Die Kühlschranktemperatur hat sich nicht verändert (~ 13,5 Grad am morgen). Ich packe zusammen und stehe gut 45min vor dem verschlossenen Tor des Campingplatzes. Nach einer Zeit antwortet die Besitzerin auf mein whatsapp und öffnet per SIM - Anruf das Schiebetor. Es geht der Küste entlang, zeitweise nicht lustig, denn die Sturmböen werden immer stärker. Ich fahre spontan ans "mare". Upps, eine rote Ampel bei einem Bahnübergang - die Carabinieri stellen sich quer mit Blaulicht hinter mich - Flucht unmöglich. Es stellt sich heraus, dass die Schrankenanlage defekt ist... Nach einer weile kommt ein Serviceteam der ÖBB und kurbelt händisch den Schranken hoch. Die Ordnungshüter regeln der Verkehr - alles gut.

 

Am späten Nachmittag komme ich in Le Castella an. Ich gehe noch eine große Runde durch die Stadt, ehe ich um ca. 18:00 Uhr wieder auf den Platz komme.

 

Mysterium Kühlschrank: Oft gelesen, dass das Wohnmobil gerade stehen muss. Ehrlich gesagt, ich bin schon viel schräger gestanden und der Kühlschrank funktionierte. Nach meiner Rückkehr aus der Stadt hatte ich ~ 7,8 Grad (=Biertemperatur). Die Beobachtung geht weiter - schaut aber gut aus.

 
 
 
 
 
 

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